Wie schneide ich die Krallen meiner Katze richtig?

Wenn du das Thema „Krallen schneiden“ hörst, denkst du vielleicht an Zeter und Mordio. Viele Katzenbesitzer fühlen sich bei dem Gedanken unwohl – und die Katzen erst recht! Aber keine Sorge: Mit der richtigen Technik, Geduld und den passenden Werkzeugen wird das Krallenschneiden zu einer Routine, die weniger Stress verursacht, als du denkst.

Warum sollten die Krallen überhaupt geschnitten werden?

Katzen sind für ihre scharfen Krallen bekannt, die sie zum Klettern, Jagen und zur Verteidigung nutzen. Im Freien wetzen sie ihre Krallen an Bäumen und anderen Oberflächen. Wohnungskatzen fehlt diese Möglichkeit oft. Obwohl sie Kratzbäume und Möbel lieben, reicht das manchmal nicht aus, um die Krallen auf einer gesunden Länge zu halten.

Wenn die Krallen zu lang werden, können sie sich verbiegen und ins Fleisch einwachsen – was ziemlich schmerzhaft ist! Abgesehen davon können lange Krallen auch dazu führen, dass deine Katze in Teppichen oder Decken hängen bleibt, was wiederum zu Verletzungen führen kann.

Die Vorbereitung: Was brauchst du?

Bevor du beginnst, solltest du sicherstellen, dass du die richtigen Werkzeuge parat hast. Ein guter Krallenschneider ist das A und O. Es gibt spezielle Krallenschneider für Katzen, die sich durch ihre abgerundete Schneideklinge auszeichnen, sodass die Kralle sauber durchtrennt wird. Eine Feile kann ebenfalls nützlich sein, um nach dem Schnitt scharfe Kanten zu glätten. Und natürlich brauchst du jede Menge Geduld und eine ruhige Umgebung.

So schneidest du die Krallen deiner Katze – Schritt für Schritt

1. Entspannungsmodus an!

Bevor du dich an die Krallen machst, stell sicher, dass deine Katze entspannt ist. Ideal ist es, das Krallenschneiden mit Kuscheln oder Streicheln zu verbinden. Einige Katzen lassen sich auch mit Leckerlis bestechen. Wenn du merkst, dass deine Katze nervös wird, gib ihr eine Pause – besser, als eine gestresste Katze in den Wahnsinn zu treiben.

2. Die richtige Haltung

Setz dich bequem hin und nimm deine Katze auf den Schoß. Sie sollte sich sicher fühlen. Wenn deine Katze sehr zappelig ist, kannst du sie auch in ein Handtuch wickeln, sodass nur eine Pfote herausguckt. Wichtig ist, dass sie sich nicht verletzen kann, wenn sie sich plötzlich bewegt.

3. Das richtige Werkzeug

Nutze immer einen Krallenschneider, der speziell für Katzen gedacht ist. Finger weg von Nagelscheren für Menschen – die sind nicht geeignet, um Katzenkrallen zu schneiden. Wenn du dir unsicher bist, was du kaufen sollst, frag am besten deinen Tierarzt oder im Zoofachhandel nach Empfehlungen.

4. Krallen freilegen

Um die Kralle deiner Katze freizulegen, drück sanft auf das Pfötchen – zwischen Ballen und Zehe. Dadurch streckt sich die Kralle aus, und du kannst sie besser sehen.

5. Achte auf die Blutgefäße!

Der wichtigste Schritt: Schneide nur die äußere, durchsichtige Spitze der Kralle ab. In der Kralle verläuft ein Blutgefäß, das sogenannte „Leben“. Das erkennst du als rosa oder roten Bereich in der Kralle. Schneidest du zu nah am „Leben“, kann es bluten und deiner Katze wehtun – was sicher keine angenehme Erfahrung ist.

6. Sanft und sicher schneiden

Halte den Krallenschneider in einem Winkel von 45 Grad und schneide schnell und entschlossen die Spitze der Kralle ab. Wenn du langsam oder unsicher schneidest, könnte das deine Katze nervös machen.

7. Feilen und belohnen

Nach dem Schneiden kannst du die Kanten der Krallen mit einer Feile glätten. Das ist optional, hilft aber, scharfe Ränder zu entfernen. Und dann: Lob und Leckerlis! Belohne deine Katze für ihre Geduld.

Wie oft sollten die Krallen geschnitten werden?

Die Häufigkeit des Krallenschneidens hängt von der Aktivität deiner Katze ab. Wohnungskatzen brauchen in der Regel alle 4-6 Wochen eine Kürzung. Wenn deine Katze viel im Freien unterwegs ist, schleift sie ihre Krallen oft von selbst ab. Halte einfach regelmäßig ein Auge darauf und prüfe, ob die Krallen zu lang werden.

Was tun, wenn du unsicher bist?

Krallen schneiden kann für manche Katzenbesitzer nervenaufreibend sein, besonders wenn deine Katze sehr sensibel oder unruhig ist. Wenn du dir unsicher bist, wie viel du abschneiden sollst, oder Angst hast, deine Katze zu verletzen, solltest du nicht zögern, den Tierarzt um Hilfe zu bitten. Viele Tierärzte bieten das Krallenschneiden als Service an – manchmal auch Zoofachgeschäfte. Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen!

Tipps für besonders ängstliche Katzen

Geduld ist das A und O: Beginne langsam und schneide erst nur eine oder zwei Krallen. Steigere dich von Mal zu Mal.

Positive Verstärkung: Belohne deine Katze jedes Mal, wenn sie ruhig bleibt. So verbindet sie das Krallenschneiden mit etwas Positivem.

Regelmäßigkeit: Wenn du deine Katze von klein auf an das Krallenschneiden gewöhnst, wird es später weniger stressig sein.

Fazit: Krallenschneiden muss keine Stressparty sein!

Das Schneiden der Krallen ist eine wichtige Pflegeroutine, die dabei hilft, Verletzungen und eingewachsene Krallen zu verhindern. Mit der richtigen Vorbereitung, den passenden Werkzeugen und einer Portion Geduld kannst du das ganz stressfrei hinbekommen – für dich und deine Katze! Und wenn mal gar nichts geht: Ab zum Tierarzt, der hilft euch weiter.

Das hast du vielleicht verpasst